Von den Bildungsprojekten des Kinderhilfswerks Eine Welt e.V. profitieren immer auch Mädchen. Für sie ist der Schulbesuch nicht überall eine Selbstverständlichkeit. Wir setzen uns deshalb mit unseren Partnerorganisationen vor Ort dafür ein, dass sich das ändert.
Bildung ist ein Schlüssel für eine bessere Zukunft. Die Vereinten Nationen haben Bildung als vierten von insgesamt 17 Aspekten definiert, die eine nachhaltige Entwicklung ausmachen.1 Zur Schule zu gehen, ist an vielen Orten der Welt für Mädchen weniger selbstverständlich als für Jungen – doch der Zugang zu Bildung ist für alle gleich wichtig. Zusätzlich haben alle Kinder nach Artikel 28 der UN-Kinderrechtskonvention ein Recht auf Bildung und dem allgemeinen Zugang zum Bildungssystem. Denn Alphabetisierung, Allgemeinwissen und der Erwerb sozialer und persönlicher Kompetenzen sind grundlegend für eine möglichst selbstbestimmte Zukunft.
Laut UNICEF gehen weltweit 34 Millionen Mädchen im Grundschulalter nicht zu Schule, viele davon in den Regionen Subsahara-Afrika, Mittlerer Osten und Südasien.2 Die Gründe hierfür sind vielschichtig. Politische Konflikte, Naturkatastrophen, Armut, aber auch Rollenbilder können Faktoren dafür sein, dass Mädchen der Zugang zu Bildung verwehrt wird.
Um den Zugang von Mädchen zu Bildung zu verbessern, gibt es verschiedene ortsunabhängige Lösungsansätze und Ideen:
Es muss im Verhältnis zur Zahl der Einwohnerinnen und Einwohner ausreichend Schulplätze geben, damit Mädchen nicht zugunsten von Jungen auf einen Platz verzichten müssen.
Mädchen sollen zuhause Unterstützung und Förderung auf ihrem Bildungsweg erfahren. Auch wo frühe Heirat und die Übernahme häuslicher Pflichten üblich sind, verbessert sich der Status einer jungen Frau gegenüber ihren Familienmitgliedern, wenn sie etwa lesen und schreiben kann – so ist es beispielsweise in den ländlichen Regionen unseres Projektlands Mali, wo das KHW Schulprojekte realisiert.
Lange und beschwerliche Schulwege können dazu führen, dass Eltern ihre Kinder, insbesondere die Mädchen, nicht zu Schule schicken.
Um eine nachhaltige Veränderung hin zu mehr Geschlechtergerechtigkeit anzustoßen, brauchen Mädchen positive Vorbilder, mit denen sie sich identifizieren können. Selbstverständlichkeiten müssen hinterfragt werden, um neue Ideen zu entwickeln und einen Wandel patriarchaler Traditionen, Ideen und Strukturen anzuregen.
Wenn Schulgebühren anfallen kann dieses dazu führen, dass Familien nicht allen Kindern einen Schulbesuch ermöglichen können. Besonders Mädchen müssen dann häufig verzichten.
Häufig verpassen Mädchen Unterricht, weil sie zum Wasserholen geschickt werden oder wenn sie während ihrer Periode nicht in die Schule gehen dürfen. Aufklärung und auch die Verfügbarkeit von Hygieneartikeln sowie von Trink- und sauberem Gebrauchswasser auf dem Schulgelände sind hier wichtige Gegenmaßnahmen.
Wir setzen uns mit unseren Schulprojekten dafür ein, dass alle Kinder Zugang zu Schulbildung bekommen, unabhängig von ihrem Geschlecht. So möchten wir erreichen, dass auch Mädchen profitieren. Die konkreten Ansätze dafür sind so vielfältig wie die Projektländer und werden bedarfsgerecht mit unseren Vertrauenspersonen vor Ort konzipiert. In Mali und Nepal beispielsweise gibt es in den Bildungsprojekten folgende Maßnahmen, mit denen auch Mädchen gefördert werden.
Grundsätzlich sind unsere Bildungsprojekte nach dem Motto „Hilfe zur Selbsthilfe“ gestaltet. Nach Projektende werden die Schulen ins nationale Bildungssystem aufgenommen, sodass der Betrieb weiterhin gewährleistet ist. Zusätzlich realisieren wir an verschiedenen Standorten zusätzlich kleine Projekte zur Einkommensförderung. So kann die Gemeinde Einnahmen erzielen, um die Schule zu unterstützen, beispielsweise durch eine Ziegenzucht in Nepal oder mit Gartenbau in Mali.
Für gezielte Förderung von Mädchen und Frauen sorgt in Mali außerdem die Gruppe APDF. Wir unterstützen diese Frauenrechtsgruppe seit vielen Jahren. Sie setzt sich unter anderem dafür ein, dass junge Frauen eine Berufsausbildung absolvieren und ein Einkommen generieren können.
Um alle Kinder und insbesondere auch Mädchen zu unterstützen und ihnen einen Zugang zu Bildungsangeboten zu ermöglichen, sind wir dauerhaft auf Unterstützung angewiesen, zum Beispiel auf Ihre. Wählen Sie eine projektbezogenen oder eine freie Spende, die wir dort einsetzen können, wo sie am dringendsten gebraucht wird.
Dieser Artikel wurde verfasst mit der Unterstützung von Karla Prigge.
2. UNICEF, Weltmädchentag: Elf wichtige Fakten über Mädchen (abgerufen am 09.08.2022).
Seite durchsuchen:
Datenschutzeinstellungen öffnen