Kinderrechte sind Menschenrechte, die direkt auf Kinder und Jugendliche angepasst wurden. Sie berücksichtigen den besonderen Charakter und die gesellschaftliche Stellung des Kindes.
Das erste rechtlich bindende Dokument auf internationaler Ebene bezüglich Kinderrechten war die Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen, welche auch als UN-Kinderrechtskonvention (UN-KRK) bezeichnet wird und 1990 in Kraft trat.1 Alle Staaten der Welt, bis auf die Vereinigten Staaten von Amerika, haben die UN-KRK ratifiziert.2 Kein anderes Abkommen wurde von so vielen Staaten unterzeichnet.3
Nachdem Staaten die UN-KRK unterzeichnet haben, sind sie auf nationaler Ebene dazu verpflichtet alle Maßnahmen und innerstaatlichen rechtlichen Grundlagen zu schaffen, um die Kinderrechte der UN-KRK umzusetzen.4
Die Umsetzung der UN-KRK auf nationaler Ebene wird vom UN Fachausschuss für Kinderrechte überwacht.5 Der Fachausschuss kommuniziert mit dem Staat darüber, wie Kinderrechte in dem jeweiligen Land bereits umgesetzt werden und spricht Empfehlungen aus, wie Kinderrechte noch besser umgesetzt werden könnten6
Die UN-KRK beinhaltet eine Vielzahl von unterschiedlichen Rechten aus verschiedenen bereits bestehenden internationalen Menschenrechtsabkommen.
Des Weiteren beinhaltet die UN-KRK:
Das KHW arbeitet seit 1975 daran Kinderrechte in Entwicklungsländern zu verbessern und Kindern Zugang zu ihren Rechten zu ermöglichen. Ein besonderer Fokus liegt hierbei auf dem Recht auf Bildung und dem Recht auf Gesundheit.
Auch wenn in der UN-KRK klar definiert ist, wie Kinderrechte von den Vertragsstaaten umgesetzt werden sollten, ist das nicht überall auf der Welt möglich. Besonders in Ländern, in denen gewaltsame Konflikte geführt werden oder in Entwicklungsländern sind Kinderrechte häufig schwer realisierbar. Länder des Globalen Südens (früher Entwicklungsländer) ratifizieren zwar die UN-KRK, um ihren guten Willen in Bezug auf Kinderrechte zu zeigen, haben aber häufig aus einer Vielzahl von Gründen, wie z.B. Infrastruktur, Wirtschaft, Konflikten etc. nicht die Kapazitäten diese Rechte in vollem Umfang umzusetzen und zu kontrollieren. Oft lassen auch Entwicklungsland und Korruption in einem Land die Umsetzung leider nicht zu.
Diese Herausforderung soll im Folgenden an zwei Projektländern des KHWs verdeutlicht werden. Außerdem wird beschrieben, wie das KHW durch die Projekte versucht der beschriebenen Problematik entgegenzuwirken, um Kinderrechte, die von der UN-KRK gefordert werden, zu realisieren.
Nepal hat die UN-KRK 1990 ratifiziert und ist seitdem an die Rechte auf internationaler Ebene gebunden.7 Nepal gehört jedoch zu den am wenigsten entwickelten Ländern der Welt. Besonders das Armuts- und Entwicklungsgefälle zwischen Stadt und Land ist extrem.8 Viele Menschen leben von der Landwirtschaft und haben nur eine einfache Schulbildung. Außerdem gab es 2015 ein schweres Erdbeben, welches viele Gebäude nachhaltig zerstört hat.9 Viele Schäden sind bis heute nicht behoben. In abgelegenen Dörfern gibt es kaum noch kindgerechte Schulgebäude. Aus diesem Grund ist es für Nepal schwer Kindern das Recht auf Bildung zu ermöglichen, auch wenn die UN-KRK es von ihnen verlangt.
Artikel 28 UN-KRK fordert, dass Vertragsstaaten Kindern und Jugendlichen den Zugang zu Bildungsinstitutionen ermöglichen müssen. Das KHW unterstützt Nepal seit dem Erdbeben dabei Schulen wieder aufzubauen und neue Schulen in abgelegenen Regionen zu errichten, damit auch dort Kinder und Jugendliche eine Schule besuchen können.
Bildung ist eines der wichtigsten Instrumente, um Armut zu entkommen und die Chance auf ein besseres Leben zu haben. Das KHW hilft Nepal dabei, das Recht auf Bildung für Kinder und Jugendliche sicherzustellen. Daher sind für das Jahr 2019 mehrere Schulprojekte in Nepal geplant.
Auch Mali ist seit 1990 an die UN-KRK gebunden, die Gesundheitsversorgung von Kindern in Mali ist jedoch unzureichend.10 Für viele Menschen in Mali gibt es keine medizinischen Anlaufstellen. Außerdem sind viele Krankheiten, die in Mali sogar bis zum Tode führen können, leicht behandelbar, wenn es ein erreichbares Krankenhaus geben würde.11 Des Weiteren gibt es keine Entbindungsstationen, um Mütter und Kinder nach der Geburt ausreichend zu versorgen.12 Viele Menschen können sich medizinische Behandlungen nicht leisten und sind über Impfungen etc. nicht aufgeklärt.
Artikel 12 der UN-KRK fordert, dass Kinder Zugang zu Gesundheitseinrichtungen erhalten, Krankheiten bekämpft werden und Mütter nach der Entbindung eine ausreichende Gesundheitsfürsorge erhalten. Des Weiteren sollen Kinder und Erwachsene über verschiedene Gesundheitsaspekte aufgeklärt werden (siehe Art. 12f). Das KHW unterstützt Mali durch den Bau von Gesundheitszentren und die Durchführung von Workshops zu verschiedenen Gesundheitsaspekten bei der Erfüllung des Rechts von Kindern auf Gesundheit.
Gesundheit ist neben Bildung eines der wichtigsten Güter, um Armut zu entkommen und die Chance auf ein besseres Leben zu haben. Das KHW möchte Mali dabei unterstützen, das Recht auf Gesundheit für Kinder und Jugendliche sicherzustellen. Für 2019 ist daher der Bau eines neuen Gesundheitszentrums in Mali geplant.
Durch die Realisierung von Kinderrechten kann das Schicksal einer ganzen Generation verändert werden – aber es braucht Zeit, Geduld und Geld, um das zu erreichen! Vielen Dank, dass Sie dieses Projekt durch Ihre Spende möglich machen.
1. Deutsches Institut für Menschenrechte, Kinderrechtskonvention (19.02.2019)
2. UN Human Rights, Office of the High Commissioner (19.02.2019).
5. DKHW, 'Wichtiges zu UN-Kinderrechtskonvention' (19.02.2019).
6. DKHW, 'Wichtiges zu UN-Kinderrechtskonvention' (19.02.2019).
7. UN Human Rights, Office of the High Commissioner (19.02.2019).
8. KHW Website, 'Projekte in Nepal' (19.02.2019)
9. Zeit Online, 'Hunderte Tote nach Erdbeben im Himalaya' (19.02.2019).
10. UN Human Rights, Office of the High Commissioner (19.02.2019).
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