Circa 152 Millionen Kinder – das ist fast jedes zehnte Kind – sind weltweit von Kinderarbeit betroffen, um den Lebensunterhalt der Familie zu sichern. 73 Millionen von ihnen arbeiten unter gefährlichsten Bedingungen.1 Kinderarbeit bezeichnet Arbeiten, für die Kinder aufgrund ihrer psychischen oder physischen Verfassung zu jung sind.
Pünktlich zum heutigen Welttag gegen Kinderarbeit ruft UNICEF Unternehmen, Regierung und Zivilgesellschaften erneut zum Handeln auf. Christian Schneider, Geschäftsführer von UNICEF Deutschland betont:
„Es reicht nicht, Kinderarbeit zu verurteilen und zu verbieten. Um Kinder wirksam vor Ausbeutung zu schützen, müssen sich die Lebensbedingungen der betroffenen Kinder ändern: Erstens müssen Kinder, die gezwungen sind zu arbeiten, aus ihrer Lage befreit werden. Zweitens sind mehr Investitionen in Bildung, aber auch in faire Arbeitsmöglichkeiten für Eltern sowie in Gesundheits- und soziale Sicherungssysteme nötig. Neben den Regierungen tragen deshalb auch Unternehmen eine große gesellschaftliche Verantwortung, die über ein striktes Verbot von Kinderarbeit in ihrer globalen Lieferkette weit hinausgeht.“2
Die meisten Kinder, die von Kinderarbeit betroffen sind, leben in Afrika (72 Millionen) und Asien (62 Millionen). Auch wenn die Zahlen rückläufig und von 2000-2016 von 246 auf 152 Millionen gesunken sind, wird es 2025 vermutlich immer noch 121 Millionen Kinder geben, die von Kinderarbeit betroffen sind.
UNICEF hat in vielen Ländern Strategien zur Prävention von Kinderarbeit entwickelt. Dazu zählen unter anderem, die Einführung einer weltweiten Schulpflicht, der verbesserte Zugang zu Bildung und Gesundheit sowie die Unterstützung von Familien.3
Auch das Kinderhilfswerk Eine Welt (KHW) arbeitet durch den Bau von Schulen und Gesundheitszentren daran, Kindern und Jugendlichen kostenlosen Zugang zu Bildung und Gesundheit zu ermöglichen. Außerdem veranstaltet das KHW Workshops zu verschiedenen Themen und versucht dadurch unter anderem bei den Eltern ein größeres Bewusstsein für das Thema Bildung zu schaffen, damit diese ihre Kinder zur Schule schicken.
Nur durch Prävention in verschiedenen Bereichen kann der Kreislauf der Kinderarbeit durchbrochen werden.
Schüler*innen in Kourounikoto/Mali 2019
1 International Labour Office, Results and Trends, 2012-2016, <http://www.ilo.org/wcmsp5/groups/public/---dgreports/-dcomm/documents/publication/wcms_575499.pdf> (12.06.2019), 5.
2 UNICEF, Ursachen von Kinderarbeit stärker bekämpfen, <https://www.unicef.de/informieren/aktuelles/presse/2019/kinderarbeit-bekaempfen/193808> (12.06.2019).
3 UNICEF, Ursachen von Kinderarbeit stärker bekämpfen, <https://www.unicef.de/informieren/aktuelles/presse/2019/kinderarbeit-bekaempfen/193808> (12.06.2019).
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