Entwicklungszusammenarbeit, früher Entwicklungshilfe, bezeichnet die partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Ländern und Organisationen mit dem Ziel, in Länder des Globalen Südens (früher "Entwicklungsländer") bezeichnet die Lebensstandards sowie das Bildungs- und Gesundheitswesen zu stärken, die Armut zu verringern und eine nachhaltige Wirtschaft zu fördern.
Entwicklungszusammenarbeit nutzt verschiedene Instrumente und Maßnahmen, um Entwicklungsziele zu erreichen. Hierzu gehören finanzielle Unterstützung wie Kredite und Zuschüsse, technische Hilfe durch Wissens- und Technologietransfer und Beratung sowie der Aufbau von Infrastruktur. Auch die Förderung von Bildung und Gesundheitswesen sind zentrale Säulen. Wichtig sind ebenso der Handelszugang für den Globalen Süden (früher "Entwicklungsländer") und die Stärkung ihrer Wirtschaftssysteme. Nicht zu vergessen ist die Bedeutung von Kapazitätsentwicklung, um lokale Akteure zu befähigen, Entwicklungsprozesse selbstständig zu gestalten. Kooperationen zwischen staatlichen und nichtstaatlichen Organisationen spielen eine Rolle, um Nachhaltigkeit und Effektivität der Maßnahmen zu sichern.
Entwicklungszusammenarbeit basiert auf den Prinzipien der Solidarität und zielt darauf ab, Armut zu reduzieren, Bildung zu fördern und eine gerechte Verteilung von Ressourcen zu erreichen und sicherzustellen, dass die Hilfe effektiv ist und die Menschen vor Ort wirklich erreicht.
In Deutschland ist das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) für die Entwicklungszusammenarbeit zuständig und entsendet Fachkräfte in andere Länder oder leistet Kredite für Entwicklungsprogramme. Zurzeit arbeitet das BMZ mit 65 Ländern zusammen. Mit welchen Ländern das BMZ zusammenarbeitet hängt von verschiedenen Kriterien ab. Nichtstaatliche Organisationen haben die Möglichkeit, beim BMZ Gelder für Projekte zu beantragen. Mit dem BMZ hat das Kinderhilfswerk Eine Welt in der Vergangenheit verschiedene Projekte in Mali realisiert.
Das KHW arbeitet seit 1975 daran die Bildungs- und Gesundheitssituation von Kindern und Jugendlichen in Afrika, Asien und Südamerika zu verbessern. Der Schwerpunkt liegt auf den Ländern Mali, Nepal und Ruanda. Der Bau von Schulen und Gesundheitszentren in abgelegenen Regionen soll die Menschen nachhaltig unterstützen.
Wesentlicher Bestandteil unserer Projekte sind der Fokus auf der lokalen Wertschöpfungskette. So werden zum Beispiel Schulbänken von lokalen Tischlern gefertigt, Brunnen und Trinkwassersystemen installiert, um den Zugang zu sauberem Trinkwasser zu sichern, sowie kapazitätsbildende Maßnahmen umgesetzt (beispielsweise Workshops mit unseren Projektpartnern vor Ort und den Gemeinden zu Themen wie Geschlechtergerechtigkeit, Gesundheit und Schulmanagement).
Entwicklungszusammenarbeit entstand nach dem Zweiten Weltkrieg, als viele europäische Länder Wiederaufbauhilfe benötigten. Dieses Konzept erweiterte sich bald auf Länder des Globalen Südens, um Armut zu bekämpfen, Bildung zu fördern und wirtschaftliches Wachstum zu unterstützen.
In den 1960er Jahren, mit der Dekolonisierung, wuchs die Notwendigkeit, neuen unabhängigen Staaten zu unterstützen, ihre Wirtschaft zu stabilisieren und zu entwickeln. Internationale Organisationen und einzelne Länder etablierten daraufhin Programme, um technische und finanzielle Unterstützung zu leisten. Heute ist Entwicklungszusammenarbeit ein globaler Ansatz, der sich auf nachhaltige Entwicklung und die Reduzierung von Ungleichheiten konzentriert.
Entwicklungszusammenarbeit ist ein kooperatives Engagement zwischen Länder des Globalen Norden, welche teilweise auch als "Industrieländer" bezeichnet werden, und Länder des Globalen Südens (früher "Entwicklungsländer"), um die Lebensbedingungen in ärmeren Regionen der Welt zu verbessern. Die Ziele sind vielfältig und umfassen die Förderung von Bildung, Gesundheit, wirtschaftliche Entwicklung sowie die Stärkung von Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, Umweltschutz und Nachhaltigkeit. Ein zentraler Grundsatz ist die Bemächtigung der lokalen Bevölkerung, nachhaltige Strukturen selbst zu schaffen und zu erhalten. Die Zusammenarbeit basiert auf Partnerschaftlichkeit, Transparenz und Respekt für die kulturelle Identität. Die Maßnahmen sollen langfristig angelegt sein und eine echte Entwicklungsperspektive bieten mit dem Ziel, die Abhängigkeit von externer Hilfe zu verringern und letztlich überflüssig zu machen.
Um konkrete internationale Standards zu schaffen wurden im Jahr 2000, die sogenannten Millennium Development Goals (MDG) festgelegt, welche im Jahr 2015 zu den Sustainable Development Goals (SDG) weiterentwickelt wurden. Die Ziele umfassen unter anderem die Verbesserung der Gesundheit, die Minimierung von Hunger und Armut, der Zugang zu Bildung und sauberem Wasser, Nachhaltigkeit, Klimaschutz, Frieden.
Zu den Akteuren der Entwicklungszusammenarbeit gehören staatliche Institutionen wie Entwicklungsministerien und internationale Organisationen wie die Vereinten Nationen (UNO), die Weltbank oder die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (Organisation for Economic Co-operation and Development/OECD) und der Ausschuss für Entwicklungshilfe (Development Assistance Committee/DAC).
Die größten internationalen Geber in der Entwicklungshilfe im Jahr 2021 waren die USA (47,81 Milliarden US-Dollar), Deutschland (33,27 Milliarden US-Dollar) und Japan (17,63 Milliarden US-Dollar).
Ebenfalls beteiligt sind Nichtregierungsorganisationen (NGOs), wie das Kinderhilfswerk Eine Welt, die Projekte direkt vor Ort umsetzen, sowie private Stiftungen und Unternehmen, die Partnerschaften und Programme unterstützen. Auch die Zivilgesellschaft spielt eine Rolle, indem sie durch Spenden und ehrenamtliche Arbeit beiträgt. Diese Akteure arbeiten oft zusammen, um Ressourcen effektiv zu nutzen und nachhaltige Entwicklungsziele zu erreichen. Die Kooperation zwischen den verschiedenen Organisationen und die Abstimmung ihrer Maßnahmen sind entscheidend für den Erfolg der Entwicklungszusammenarbeit.
Herausforderungen der Entwicklungszusammenarbeit sind zum Beispiel Korruption, politische Instabilität und fehlende Rechtsstaatlichkeit, welche die Wirksamkeit der Unterstützung einschränken. Der Klimawandel und Ressourcenknappheit stellen neue Hürden dar, die innovative Lösungsansätze erfordern. Ferner muss Entwicklungszusammenarbeit sicherstellen, dass Unterstützung nicht zur Abhängigkeit führt, sondern Empfängerländer in die Lage versetzt, selbstständig ihre Entwicklung voranzutreiben.
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BMZ, Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit, Entwicklungsland
DIE, Deutsches Institut für Entwicklungspolitik, Entwicklungszusammenarbeit eine Einführung, 2013
Statista, Ranking der größten Entwicklungshilfe-Geberländer im Jahr 2021
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