In Nepal brennen die Wälder. Seit Januar wurden landesweit mehr als 1.440 Waldbrände verzeichnet. Grund sind die klimatischen Bedingungen, welche die Vorkommnisse begünstigen – zuerst die Winterdürre im Frühjahr, nun eine Frühsommer-Hitzewelle.
Waldbrände sind zwar kein neues Phänomen, aber anders als sonst sind die Brände langlebiger, großflächiger und oftmals außer Kontrolle. Die Lage bringt eine gefährliche und gesundheitsschädliche Luftverschmutzung mit sich, sodass sich die Luftqualität in der Hauptstadt Kathmandu erheblich verschlechtert hat. Der Ort zählt nun zu der am stärksten luftverschmutzten Stadt der Welt.
Schuld daran ist nicht nur der Klimawandel, sondern auch das bewusste Abbrennen von Wäldern für die landwirtschaftliche Nutzung und die Wilderei. Hinzu kommt die übermäßige Entnahme von Grundwasser, die eine Trockenheit begünstigt. Die Folgen für Mensch und Natur sind fatal.
Durch die Folgen der Brände sehen Beschäftigte in der Tourismusbranche ihren Lebensunterhalt akut in Gefahr. Trotz Hochsaison legen die großflächigen Brände den Tourismus und die nationalen Flughäfen lahm. Dabei behaupten Kritiker*innen, dass sich die Gesamtlage der Waldbrände nicht hätte eskalieren müssen.
Die Regierung habe die Dringlichkeit und Ernsthaftigkeit der Lage nicht erkannt, so die Kritik. Des Weiteren seien mangelnde Ressourcen, angemessene Vorbereitung und Schulung die größten Hürden bei der Bewältigung der steigenden Zahl von Waldbränden. Expert*innen sehen die seit mehr als 60 Jahren erfolgreiche Waldaufforstung im Land in Gefahr. Nicht zuletzt, weil sich laut ihnen in Zukunft die Häufigkeit der Waldbrände sogar erhöhen werde.
Governance Monitoring Centre Nepal, Rampant Forest Fires Ravaging Nepal, 6. Mai 2024.
Asia News Network, As Nepal´s peak forest fire season nears, number of human fatalities rises.
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