Alle zehn Sekunden stirbt ein Kind unter fünf an den Folgen von Hunger.1
Weltweit leben 385 Millionen Kinder in Armut. Sie sind damit doppelt so häufig betroffen wie Erwachsene.2 Armut bedeutet der Verzicht auf Lebensnotwendiges, wie Medikamente oder Lebensmittel. Es existieren zwei Definitionen für den Begriff der Armut, die relative und die absolute Armut. Relative Armut liegt vor, wenn das Einkommen eines Menschen unter dem durchschnittlichen Einkommen eines Landes liegt.3 Die Armut hängt somit vom Einkommen der Gesamtbevölkerung ab.
Absolute Armut bedeutetet, dass Menschen ihre Grundbedürfnisse, wie Essen, Trinken oder Kleidung nicht befriedigen können. Dies ist der Fall, wenn sie weniger als 1,90 US-Dollar pro Tag zum Leben haben.4
Ein Leben in Armut hat einen extremen Einfluss auf die Lebenssituation und die Entwicklung von Kindern. Es führt zu eingeschränkten Rechten und schlechteren Zukunftsperspektiven. Weltweit sind die Gebiete der Subsahara und Südasien besonders von Kinderarmut betroffen.
Armut ist ein vielschichtiges Problem, das von Generation zu Generation weitergegeben wird. Dadurch entsteht ein Teufelskreis.5 Aufgrund der schlechten Ausgangssituation und der eingeschränkten Chancen auf Bildung, entkommen nur wenige der Armut. Kinder werden häufig in Armut hineingeboren. Häufige Ursachen für Armut sind:
Die gravierendsten Folgen von Kinderarmut sind:
Die Folgen spielen häufig ineinander. Des Weiteren hat Armut auch einen massiven Einfluss auf die psychische Gesundheit, wie das Selbstwertgefühl und die Würde des Menschen.7 Kinderarmut stellt somit eine extreme Bedrohung für die Rechte von Kindern dar.
Hunger und Mangelernährung sind die schwerwiegendsten Folgen von Kinderarmut. Sie führen nicht selten zum Tod. Laut der Welthungerhilfe hungern weltweit über 822 Millionen Menschen und über 2 Milliarden Menschen sind mangelernährt.8 Von diesen 822 Millionen Menschen sind 150 Millionen Kinder, die unter chronischem Hunger leiden und 50 Millionen Kinder, die unter akutem Hunger leiden.9 Eine Prognose besagt, dass bis 2030 über 56 Millionen Kinder unter fünf Jahre an Hunger und Krankheit sterben könnten.10
Unterernährung schwächt das Immunsystem, welches das Kind im Falle einer Erkrankung nicht schützen kann und begünstigt das Entstehen von chronischen Krankheiten. Das Risiko an Malaria zu erkranken ist bei unterernährten Kindern doppelt so hoch.11 Neben den gesundheitlichen Folgen zeigen sich die Auswirkungen auch in anderen Bereichen des Lebens. Betroffene Kinder sind beispielsweise zu geschwächt um zur Schule zu gehen oder sich dort ausreichend zu konzentrieren.
Ebenfalls weit verbreitet ist die Unterernährung von werdenden Müttern. Das beeinträchtigt die Entwicklung des ungeborenen Kindes, so dass es unterentwickelt geboren wird.12
Vielen Kindern bleibt der Zugang zu Bildung verwehrt. Auch wenn es kostenlose Schulen in der näheren Umgebung gibt, haben die Familien oft kein Geld für Schulmaterial oder Schulkleidung.13 Des Weiteren sind Familien häufig darauf angewiesen, dass ihre Kinder arbeiten gehen, um zum Unterhalt der Familie beizutragen. Kinderarbeit steht somit in einem engen Verhältnis zur Kinderarmut. Eine fehlende schulische Ausbildung führt dazu, dass die Kinder im Erwachsenenalter keiner oder nur schlecht bezahlter Arbeit nachgehen können. So sind sie auch als Erwachsene nicht in der Lage der Armut zu entkommen.
Schüler*innen in Kani Bonzon/Mali.
Infektionen bei Kindern werden durch verschiedene Faktoren ausgelöst. Beispielsweise:
Resultierende Krankheiten führen dazu, dass die Betroffenen ihrer Arbeit nicht mehr nachgehen können. So verschärft sich die Situation zusätzlich und erhöht den finanziellen Druck innerhalb der Familien. Die Kinder solcher Familien müssen folglich oft arbeiten gehen, um das Überleben zu sichern.
Weiterhin eine große Gefahr ist das HIV-Virus. Es kostet immer noch vielen Menschen in Entwicklungsländern das Leben und Kindern ihre Eltern. Besonders betroffen sind die Kinder in Afrika. Dort haben schon über 17 Millionen Kinder ihre Eltern durch das HIV-Virus bzw. durch den Ausbruch von AIDS verloren.14
Ein erster Schritt zur Bekämpfung der Kinderarmut, wäre die Umsetzung und Einhaltung der Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen. Diese fordern unter anderem das Recht auf
Zusätzlich sollte die Kinderarbeit bekämpft werden. Viele Länder können die geforderten Kinderrechte jedoch nicht einhalten- meist aufgrund von Krieg oder Konflikten im Inland, Naturkatastrophen oder der wirtschaftlichen oder infrastrukturellen Situation.
Es besteht ein dringender Bedarf am Bau von Schulen, Waisenhäusern und Gesundheitszentren. Dies wäre ein Anfang, um Kindern den Zugang zu ihren Rechten und einem Entkommen aus der Kinderarmut zu ermöglichen.
Neue Trinkwasserzugang in Nepal
Das Kinderhilfswerk Eine Welt unterstützt seine Projektländer seit 1985 dabei die Kinderrechte sicherzustellen. Hierbei liegt der Fokus auf den Bereichen Bildung und Gesundheit.
In Mali hat das KHW seitdem über 20 Schulen und über 15 Gesundheitszentren gebaut. Neben mehreren Klassenzimmern werden je nach Bedarf eine Direktion, Lehrerzimmer, sanitäre Anlagen, Brunnen und Solaranlagen errichtet. Teilweise wird auch eine Bibliothek gebaut. Außerdem werden Lernmaterialien für die Schülerinnen und Schüler bereitgestellt.
Die Gesundheitszentren sorgen für eine verlässliche medizinische Mutter-Kind-Betreuung und bestehen aus einer Kranken- und einer Entbindungsstation. Neben einer Anlaufstelle für lebenswichtigen Schutzimpfungen, ist das Gesundheitszentrum auch eine Beratungsstelle in Bezug auf Themen wie Aufklärung.
In Nepal unterstützt das KHW den Bau von erdbebensicheren Schulen, die mit sanitären Anlagen, Trinkwassersystemen sowie einer Bibliothek und teilweise mit einem Computerraum ausgestattet sind. Die Schulen werden in abgelegenen Regionen errichtet, um auch Kinder aus entlegenen Orten das Lernen zu ermöglichen. Des Weiteren wurden Schulen, welche durch das verheerende Erdbeben im Jahr 2015 zerstört wurden, wiederaufgebaut.
Darüber hinaus unterstützt das KHW die Vorschule „Les Genies“ in Ruanda und die Organisation LIV Thokomala in Südafrika. Die Vorschule „Les Genies“ bietet Kindern zwischen 3-6 Jahren die Möglichkeit eines Schulbesuchs und verbessert so ihre Chancen auf eine erfolgreiche Schullaufbahn. Die Organisation LIV Thokomala kümmert sich um AIDS-Waisenkinder und deren Unterkunft. Sie stellen ihnen Verpflegung und medizinische Betreuung und schaffen für sie ein sicheres Zuhause.
Verpflichtende Schulgebühren gibt es an den KHW-Schulen nicht.
Jedes Kind hat ein Recht auf ein Leben ohne Armut. Um dieses Ziel zu erreichen, bedarf es Geduld, Zeit und Geld. Das können wir nicht alleine erreichen. Dafür benötigen wir Ihre Unterstützung.
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1. UNICEF, Information HIV-Aids Kinder und Aids, Bereich Kommunikation und Kinderrechte I 0089 – 11/2012.
2. Welthungerhilfe, Hunger: Verbreitung, Ursachen & Folgen (24.03.2020).
3. UNICEF, Fast 385 Millionen Kinder weltweit leben in extremer Armut (24.03.2020).
4. Aktion Deutschland Hilft, Armut: Was ist das eigentlich? (24.03.2020).
5. Aktion Deutschland Hilft, Armut: Was ist das eigentlich? (24.03.2020).
6. Aktion Deutschland Hilft, Der Teufelskreis der Armut (24.03.2020).
7. Armut.de, Ursachen und Folgen der Armut (24.03.2020).
8. Humanium, Kinderarmut (24.03.2020).
9. Welthungerhilfe, Hunger: Verbreitung, Ursachen & Folgen (20.04.2020).
11. Ebenda.
12. Armut.de, Ursachen und Folgen der Armut (30.03.2020).
13. Welthungerhilfe, Hunger: Verbreitung, Ursachen & Folgen (30.03.2020).
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