Die Einhaltung der Mädchenrechte ist ein großes Anliegen des Kinderhilfswerks Eine Welt e.V. (KHW). Sie einzufordern ist das eine, sie in der Praxis auch umzusetzen das andere. Das KHW hat Wege gefunden, wie dies im Rahmen der gesellschaftlichen Möglichkeiten eines Landes wie zum Beispiel Mali möglich ist.
Mädchen werden in vielen Teilen der Welt benachteiligt und schwersten Menschenrechtsverletzungen ausgesetzt. Körperliche Gewaltanwendung oder sexueller Missbrauch sind extreme Formen der Diskriminierung. Mädchen von persönlichen Zukunftsperspektiven abzuschneiden, indem ihnen Bildungsangebote vorenthalten werden, ist ein anderes weit verbreitetes Phänomen.
Zahlen des UNESCO-Statistikinstituts aus dem Jahr 2016 belegen, dass 63 Millionen Mädchen in mehr als 200 Ländern nicht zur Schule gehen. Fast 16 Millionen Mädchen zwischen elf und 16 Jahren werden nie die Möglichkeit erhalten, Lesen oder Schreiben zu lernen, wenn sich nichts ändert. Bei den Jungen sind es „nur“ acht Millionen. Gerade in Ländern südlich der Sahara werden Mädchen beim Schulbesuch stark benachteiligt. Nicht einmal jedes zweite Mädchen, das zur Grundschule geht, beendet diese auch. In Eritrea beispielsweise werden zwei Drittel der Mädchen nicht eingeschult.
Das Kinderhilfswerk Eine Welt setzt sich zum Beispiel in Mali konkret für die Wahrung der Mädchenrechte ein. Bei dem Bau von Schulen wird darauf geachtet, dass der Anteil der Mädchen in den Klassen bei 50 Prozent liegt. Die malische Mitarbeiterin des KHW spricht in den Dörfern mit Dorfvertretern und Eltern. Sie macht deutlich, dass Bildung eine Grundvoraussetzung für die Entwicklung des Dorfes ist. Mädchen, die lesen, schreiben und rechnen können, sind im Familienverband wichtig, um Informationen teilen zu können. Dies gilt für alle Bereiche des täglichen Lebens. Darüber hinaus sollen die Mädchen in die Lage versetzt werden, später einen eigenständigen Beruf ausüben zu können. Dies ist natürlich in einem Land wie Mali mit sehr traditionellen Strukturen vor allem auf dem Land nicht leicht zu verwirklichen, aber ohne Bildung besteht praktisch gar keine Chance.
Ebenso unterstützt das KHW die malische Organisation APDF (Association pour le progrès et la défense des droits des femmes), die sich für die Rechte der Frauen einsetzt. Eines der Hauptanliegen der Organisation ist es, die Genitalverstümmelung bei Mädchen ein für allemal in Mali (und natürlich auch darüber hinaus) zu beenden. Die APDF schützt Frauen Vor häuslicher Gewalt und berät schutzlose Frauen in allen Belangen.
Menschenrechte, Kinderrechte, Mädchenrechte. Es ist beschämend, dass es überhaupt einer derartigen definitorischen Aufgliederung bedarf. Denn jedes Kind und jedes Mädchen ist ein Mensch. Dass dennoch hohe Aufmerksamkeit für die Kinderrechte im Besonderen und ganz speziell auch für die Mädchenrechte notwendig ist, zeigt, dass hier einiges im Argen liegt.
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