Ukraine
Im Dezember 2022 waren laut der UNO-Flüchtlingshilfe etwa 5,3 Millionen Binnenvertriebene innerhalb der Ukraine auf Schutzsuche.¹ Viele Menschen können nicht weiterreisen oder nach Hause zurückkehren, da sie alles verloren haben. Viele Städten im Westen des Landes, wie z.B. die Stadt Lwiw, sind eine Art humanitäre Zentren geworden. Schulen, Theater, religiöse Einrichtungen, Kindergärten etc. wurden zu Schutzorten für Vertriebene. Die Einwohner*innen von Lwiw und in anderen Regionen der Westukraine arbeiten freiwillig in Notunterkünften und versorgen die Menschen dort oder auf der Durchreise. Gemeinsam mit seinem Projektpartner, der Deutschen Kapuzinerprovinz Ukrainehilfe, ermöglicht das KHW zwei Projekte in der Westukraine, die besonders den Binnengeflüchteten zugutekommen.
In der Region Lwiw unterstützt das KHW ein durch eine gemeinnützige Stiftung und die griechisch-katholische Pfarrei in Bilyj Kamin ins Leben gerufenes Projekt. Im Rahmen dessen wird etwa 85 vertriebenen Ukrainer*innen ein Zuhause geboten. Die Menschen, die dort Schutz suchen gehören in der Ukraine eher zu den wirtschaftlich schwächer Gestellten. Zudem sind viele traumatisiert, haben Schreckliches erlebt und Angehörige verloren. Sie leben in einer Art Wohlfahrtsgemeinschaft und helfen sich gegenseitig. Es wird zum Beispiel zusammen geputzt, gegessen oder gekocht. In dem alten bewohnten Gebäude fallen auch immer wieder Reparaturen an, die zusammen erledigt werden. Einige ehrenamtliche Helfer*innen begleiten die Menschen auf ihren Wunsch hin, beten mit ihnen und helfen, Zuversicht und Motivation zurückzugewinnen.
Ganz im Sinne des KHW-Mottos „Hilfe zur Selbsthilfe“ unterstützen wir die Wohlfahrtsgemeinschaft dabei, eine Bäckerei zu eröffnen, um sich und die Menschen in ihrer Region wieder mit frischem Brot zu versorgen. Der Gewinn kommt der Gemeinschaft zugute und macht sie unabhängiger von Spenden. Die Bäckerei gibt den Menschen außerdem wieder eine Aufgabe und die Möglichkeit, für sich selbst zu sorgen. Das ist auch für die psychische Gesundheit der Menschen wichtig.
Ein weiteres Projekt wird in der Region Prykarpattia umgesetzt. Die Region ist gebirgig und aktuell noch relativ sicher, doch Logistik und Infrastruktur sind schlecht. Da viele Menschen dort Schutz gesucht haben, leben viele Kinder und Jugendliche mit Ihren Müttern oder Familien in der Region. Einige junge Ukrainer*innen haben sich zusammengeschlossen und in einem verlassenen Kulturzentrum ein kleines Jugendzentrum gegründet. Dort können sie zusammenkommen, plaudern, basteln und Sport treiben.
Zusammen mit dem Kapuzinerkloster unterstützt das KHW die Initiative bei der Sanierung des baufälligen Gebäudes des Jugendtreffs. Unter anderem werden Dach, Fußboden und Treppenhaus saniert sowie ein Ofen eingerichtet. Außerdem werden Spielmaterialien und Sportausstattung für das Jugendzentrum beschafft.
1) UNO-Flüchtlingshilfe (13.3.2023), abgerufen unter https://www.uno-fluechtlingshilfe.de/hilfe-weltweit/ukraine
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